Am Beschlächt – was es besonders macht
Die Anfänge dieser Insel „Am Beschlächt” reichen bis ins Jahr 1388 zurück. In diesem Jahr wurden die beiden Donauinseln, die Wöhrde, durch das heute noch bestehende Beschlächt verbunden. Damit sollte der natürliche Wasserspiegelunterschied, der durch die Pfeilerinseln der Steinernen Brücke erheblich zugenommen hatte, zum Antrieb von Mühlen nutzbar gemacht werden und sie dienten zum Schutz die Pfeiler der „Steinernen Brücke” vor Unterspülung. Dazu wurden Pfahlreihen in den Untergrund gerammt, mit Steinschutt aufgefüllt und mit einer schweren Mauerwerksdecke versehen. Außerdem wurden beide Seiten der Pfeiler mit dreieckigen, gemauerten und unterschiedlich hohen Vorpfeilern versehen.
Es ist einer der schönsten Spazierwege in Regensburg – vom Unteren Wöhrd über das „Beschlächt” zum Oberen Wöhrd – vor allem abends, wenn die Sonne tief steht und mit ihren letzten Strahlen die Nordfassaden der Altstadthäuser erfasst, die Bögen der Steinernen Brücke zum Leuchten bringt und in ein magisches Licht taucht. Die Steinerne Brücke ist neben dem Regensburger Dom das bedeutendste Wahrzeichen von Regensburg. Mit dem Baubeginn 1135 gilt die Steinerne Brücke als ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst und als die älteste erhaltene Brücke Deutschlands. Der Querschnitt der Pfeiler nimmt mit ca. 94 Metern fast ein Drittel der Länge der Brücke ein. Durch die Beschlächte verringert sich die heutige Durchflussbreite auf knapp 123 Meter. Diese Verengung der Donau sorgt für eine starke Strömung unter den Brückenbögen und erzeugt die Wasserstrudel unterhalb der Brücke. Die Steinerne Brücke überstand alle Hochwässer in ihrer Geschichte, einschließlich des Magdalenenhochwassers von 1342, des Hochwassers von 1501 und auch des Hochwassers von 1784, das sie allerdings schwer beschädigte. Auch in neuerer Zeit war die Steinerne Brücke und damit auch die Beschlächte zahlreichen Hochwassern ausgesetzt. Wie hoch die jeweiligen Wasserstände waren, kann man an den Hochwassermarken an der Historischen Wurstküche sehen.