Jeder Regensburger kennt die Brauerei
Jeder Regensburger hat wohl das süffige Bier der Brauerei schon einmal genossen, ob im dazugehörigen Biergarten direkt an der Donau oder in einem der Gasthäuser in Regensburg. Keine Frage, man versteht etwas vom Bierbrauen in der ältesten Brauerei der Stadt – man braut Biere mit einer starken Persönlichkeit. Dazu gehören klassische Sorten, Manufakturbiere und Regensburgs erste Biobiere. Die ersten Braumeister des Spitals übten ihre Tätigkeit ursprünglich im Mönchshabit aus, doch lassen sich schon im 14. Jahrhundert weltliche Braumeister nachweisen. Bereits im Jahr 1238 wurde den „Spitalern“/Spitalbewohnern ein Schlaftrunk zugesichert, der aus Bier oder Wein bestehen konnte.
Die Brauerei gehört zum St. Katharinenspital, das sich aus der bereits genannten Brauerei, einem Seniorenheim, weitläufigen Wäldern, einer Pfarrei nebst einer wunderschönen Kapelle und einem großen Archiv zusammensetzt.
Geleitet wird das Katharienespital vom Spitalmeister. Das entspricht heute der Funktion eines Geschäftsführers. Die Position des Spitalmeisters ist im St. Katharinenspital seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar und Wolfgang Lindner ist der aktuelle und damit der 124. Spitalmeister der St. Katharinenspitalstiftung.
Ihren Ursprung hat das St. Katharienspital um das Jahr 1213. Der Regensburger Bischof Konrad IV. hatte zusammen mit den Bürgern ein Grundstück am nördlichen Ende der Steinernen Brücke gekauft, um dort ein neues Spital zu errichten – ein Krankenhaus für die Armen. Er bestimmte das Spital von Regensburg zur Versorgung von mindestens einhundert Armen und Bedürftigen.
Mit dem Bau des St. Katharinenspitals hatte in Regensburg ein Wandel in der Versorgung der Armen und Kranken eingesetzt – eine Entwicklung, die von den alten Kloster- und Stiftsspitälern zu den neuen Bürgerspitälern führte. So entstand hier eines der ersten Bürgerspitäler im Heiligen Römischen Reich. Krankenhäuser im heutigen Sinn gab es im Mittelalter nicht. Die medizinische Versorgung der Oberschicht erfolgte bis ins 19. Jahrhundert in deren häuslicher Umgebung. Die mittellose Unterschicht hingegen war bei Krankheit auf ein Armenhospital angewiesen wie beispielsweise auf das St. Katharinenspital.
Nach den tiefgreifenden Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges und erneut denjenigen der napoleonischen Zeit übernahm das St. Katharinenspital ausschließlich Aufgaben als Alten- und Pflegeheim. Architektonisch wirkte sich dies durch die Umwandlung der großen Säle in Mehrbettzimmer aus. So standen den Pfründnern im 18. Jahrhundert sieben beheizbare Zimmer mit jeweils sechs bis sieben Betten zur Verfügung. Nach der Brandkatastrophe des Jahres 1809 baute Spitalmeister Wolfgang Sperl das Spital in seinen heutigen Umrissen auf.
Seit dieser Zeit wurden Altenheim, Brauerei und Gaststätte mehrfach umgebaut und erweitert.
Dem sozial-karitativen Gedanken blieb das St. Katharinenspital gemäß dem Willen seines Stifters treu und bietet den Bürgerinnen und Bürgern Heimplätze inmitten der Altstadt von Regensburg.
Spitalrat und Spitalmeister handeln als der verlängerte Arm des Stifters, so dass der Wille des Stifters ungebrochen bis in die Gegenwart fortwirkt.