Warum der Brückenbasar in Stadtamhof etwas Besonderes ist
Stadtamhof wird das „Bayerische Tor” zu Regensburg genannt. Stadtamhof gehört erst seit 1924 zu Regensburg und ist seit 2006 gemeinsam mit der Altstadt Regensburg UNESCO-Welterbe. Früher gab es auf beiden Seiten der Donau zwei Städte, und die Beziehungen zwischen Regensburg, der Freien Reichsstadt, und dem bayerischen Stadtamhof waren nicht einfach: zwei Konfessionen, verschiedene Kalender, Streit ums Salz und andere Handelsgüter – jede Menge Anlässe für Spannungen und Zwietracht.
Auch heute ist der kleinste Regensburger Stadtteil immer noch etwas Besonderes: Geburtsort der Gründerin eines weltweit tätigen Frauenordens, Sitz eines Spitals mit einer der ältesten Brauereien Deutschlands und Standort der kleinsten Regensburger Hochschule. Immer noch trifft man in Stadtamhof auf kleine Läden und Handwerksbetriebe, die über Generationen von derselben Familie geführt wurden. Überall findet man malerische Ecken und idyllische Hinterhöfe. Durch seinen ehemaligen Status kann Stadtamhof aber auch mit Sehenswürdigkeiten wie der Rokokokirche und ehemaligen Stiftskirche St. Mang aufwarten.
Sehenswert ist auch der Andreasstadel, einst zweigeschossiger Salzstadel, heute Hotel, Kaffeehaus, Kunstakademie, Kino und Wohneigentum. Der Stadel aus dem Jahr 1600 diente dem bayerischen Salzhandel, der in Konkurrenz zum reichsstädtischen Salzhandel stand, und ist das älteste erhaltene Profangebäude Stadtamhofs.
Gegenüber dem Europakanal befinden sich das Stadttor und die restaurierte Lokomotive des Walhalla-Bockerls, das Fahrgäste noch bis 1960 nach Wörth an der Donau brachte. Das Katharinenspital mit der Spitalkirche existiert bis heute, auch der große Biergarten erfreut sich nach wie vor ungebrochener Beliebtheit.
Vor noch gar nicht langer Zeit sind die Planentwürfe zum Bau des Brückenbasars aus dem Jahr 1810 aufgetaucht. Die im Lauf der 1820er-Jahre abgeschlossene Baumaßnahme wertete Stadtamhof zu der Zeit zum Einkaufszentrum des 19. Jahrhunderts auf, das auch von den Regensburgern gerne genutzt wurde.
Heute ist Stadtamhof ein In-Viertel mit vielen Bars und Restaurants sowie vielen kleinen Boutiquen – es zu entdecken, lohnt sich.